Sichere Verschlüsselung & VPN-Protokolle
Wenn Sie sich mit einem Atlas VPN-Server verbinden, wird Ihr Datenverkehr mit der ChaCha20-Verschlüsselung verschlüsselt. Dies ist eine praktisch unknackbare Verschlüsselungsmethode, die von fast allen VPNs auf dem Markt verwendet wird. Sie können ihm Ihre sensibelsten Daten anvertrauen.
Wir haben die Verschlüsselung mit Wireshark, einem Tool zum Schnüffeln von Paketen, getestet. In jedem Test verschlüsselte Atlas VPN unseren gesamten Webverkehr vollständig. Wie Sie auf dem Screenshot unten sehen können, war nichts im Klartext lesbar.
Atlas VPN verschlüsselt erfolgreich den gesamten Internetverkehr.
Die Protokollauswahl von Atlas VPN ist etwas eingeschränkter. Alle Applikationen sind automatisch auf IKEv2 eingestellt. Wir empfehlen dringend, das Protokoll manuell auf WireGuard umzustellen. Im Gegensatz zu IKEv2 ist WireGuard sicherer, schneller und verbraucht wesentlich weniger Daten.
Wir würden es begrüßen, wenn Atlas VPN die Unterstützung von IKEv2 komplett aufgeben und durch OpenVPN ersetzen würde.
Kill Switch hat in unseren Tests funktioniert
Die Kill Switch-Funktion von Atlas VPN trennt Ihr Gerät vom Internet, wenn Ihre VPN-Verbindung aus irgendeinem Grund unterbrochen wird. Dadurch wird verhindert, dass Ihre echte IP-Adresse nach außen dringt.
Der Kill Switch ist standardmäßig in allen Anwendungen von Atlas VPN aktiviert, einschließlich iOS. Nur sehr wenige VPNs bieten einen Kill Switch für iPhone und iPad, daher freuen wir uns, dass Atlas VPN sich die Mühe gemacht hat, die Funktionalität auf allen Plattformen gleich zu halten.
Sie können den Kill Switch in den Einstellungen der App deaktivieren, wir empfehlen jedoch, ihn eingeschaltet zu lassen.
Um zu testen, ob der Kill Switch von Atlas VPN korrekt funktioniert, haben wir unsere VPN-Verbindung zwangsweise getrennt, während wir unser Kill Switch-Testtool ausgeführt haben. Jedes Mal hat Atlas VPN unseren Internetverkehr blockiert und es wurden keine Daten außerhalb des VPN-Tunnels gesendet.
Atlas VPN hat unseren Internetzugang erfolgreich blockiert, als die VPN-Verbindung abbrach.
Atlas VPN hat unsere Leaktests bestanden
Wir haben Atlas VPN auch durch unsere IP-, DNS- und WebRTC-Leaktests laufen lassen. Das VPN hat alle unsere Tests bestanden, und keine unserer persönlichen Daten wurden weitergegeben.
Wie Sie auf dem Screenshot unten sehen können, waren unsere echten Netzwerkdetails in Großbritannien bei keinem unserer Tests sichtbar.
Atlas VPN hat unsere IP- oder DNS-Adresse nicht weitergegeben.
Besonders beeindruckt hat uns, dass Atlas VPN eine IPv6 Adresse anbietet. Mullvad ist das einzige andere VPN, das wir mit dieser Funktion getestet haben.
Die meisten anderen VPNs versuchen lediglich, IPV6-Verbindungen zu blockieren, was zu Datenschutzproblemen führen kann. Wir haben zum Beispiel festgestellt, dass Surfshark aufgrund seiner fehlerhaften Blockierungstechnologie manchmal unsere echte IPv6-Adresse durchsickern ließ.
Alle Server werden von ungeprüften Drittanbietern gemietet
Alle 1,000 Server von Atlas VPN werden von einer dritten Partei gemietet. Nachdem wir das Unternehmen kontaktiert hatten, bestätigte Atlas VPN, dass es keinen Überprüfungsprozess für jeden Serveranbieter durchführt, was für die Sicherheit etwas bedenklich ist.
Atlas VPN behauptet, auf jedem gemieteten Server seine eigenen Sicherheitsmaßnahmen zu implementieren. Aber das Unternehmen wollte nicht genau sagen, wie diese Sicherheitsmaßnahmen aussehen.
Wie bereits erwähnt, sind die Server von Atlas VPN nicht festplattenlos. Das bedeutet, dass theoretisch Informationen gespeichert und von einem kompromittierten VPN-Server extrahiert werden können.
Angesichts der Übernahme durch Nord Security hoffen wir, dass Atlas VPN bald einige der Server-Sicherheitspraktiken von NordVPN nachahmen kann. Beispielsweise betreibt NordVPN Colocated Server und festplattenlose Server. Beides würde das Risiko für die Nutzerdaten, das von einem nicht vertrauenswürdigen Drittanbieter ausgeht, massiv verringern.
MultiHop+ Server verschlüsseln den Datenverkehr zweifach
Die kostenpflichtigen Abonnements von Atlas VPN enthalten eine Multi-Hop-Funktion, genannt MultiHop+. MultiHop sendet Ihren Internetverkehr über zwei verschiedene VPN-Server. Eine normale VPN-Verbindung verwendet nur einen einzigen Server.
Diese Server finden Sie auf der Registerkarte Datenschutz Pro der App. Es gibt nur zwei Optionen: Europa und Nordamerika.
Atlas VPN hat doppelte VPN-Server in Nordamerika und Europa.
Wir wünschten, Sie könnten sich mit einem Multi-Hop-Server in einem bestimmten Land verbinden, anstatt mit einem ganzen Kontinent. Wenn wir ‘Europa’ ausgewählt haben, wurde uns jedes Mal eine andere Länder-IP-Adresse angezeigt.
Daher eignet sich Multihop+ nicht für die Umgehung von Internet-Geobeschränkungen, da Sie den Zielort Ihres Exit-Servers nicht wählen können. Andere Optionen, wie z.B. Surfshark, erlauben Ihnen die Wahl des Server-Standorts und bieten höhere Geschwindigkeiten als Atlas VPN.
Im Gegensatz zu vielen anderen Double VPN-Funktionen, die wir getestet haben, verschlüsselt MultiHop+ Ihren Datenverkehr jedoch auf beiden VPN-Servern. Einige Top-VPNs, wie z.B. Proton VPN, verschlüsseln den Datenverkehr nur auf dem letzten Server.
Dies ist nicht notwendig, aber eine kleine Verbesserung der Sicherheit. Die doppelte Verschlüsselung wird auf der Website von Atlas VPN nicht beworben. Wir haben dies herausgefunden, indem wir Verschlüsselungstests mit Wireshark durchgeführt.
SafeSwap-Server
Zahlende Abonnenten von Atlas VPN haben Zugang zu den SafeSwap Servern. Im Gegensatz zu einem herkömmlichen VPN-Server, der Ihnen eine statische IP-Adresse zuweist, bis Sie die Verbindung trennen, rotiert bei SafeSwap Ihre IP-Adresse, während Sie im Internet surfen.
SafeSwap-Server sind nur in drei Ländern verfügbar: USA, Niederlande und Singapur.
Atlas VPN SafeSwap-Server sind nur in drei Ländern verfügbar.
Atlas VPN behauptet, dass es dadurch “für Schnüffler, Behörden, Ihren Internet Service Provider (ISP) und Werbetreibende schwieriger wird, Ihre Online-Aktivitäten auszuspionieren”. Für Schnüffler, Behörden oder Ihren ISP macht es jedoch keinen Unterschied, da Ihre Daten bereits vor diesen Parteien verborgen sind.
Auch für das Tracking durch Werbetreibende macht es kaum einen Unterschied, da Ihre IP-Adresse ohnehin jedes Mal aktualisiert wird, wenn Sie sich mit einem herkömmlichen VPN-Server verbinden.
Atlas VPN behauptet auch, SafeSwap sei “einzigartig”, aber wir haben ähnliche Funktionen schon bei anderen VPN-Anbietern gesehen. Die Funktion IP Shuffle von HMA VPN ermöglicht es Ihnen beispielsweise, per Mausklick eine neue IP-Adresse zu erhalten. Der einzige Unterschied bei SafeSwap besteht darin, dass der Wechsel spontan erfolgt.
In der Praxis ist SafeSwap nur eine Spielerei und bietet keine große Verbesserung für den Datenschutz. Wir würden es vorziehen, wenn Atlas VPN stattdessen mehr benötigte Sicherheitsfunktionen implementieren würde, wie die, die wir im folgenden Abschnitt aufgelistet haben.
Fehlende Sicherheitsfunktionen
Atlas VPN verfügt nicht über viele Sicherheitsfunktionen, die wir von Premium-VPN-Anbietern erwarten. Hier sind einige Funktionen, die wir uns von Atlas VPN in einem zukünftigen Update wünschen würden:
- Tor over VPN, damit Sie schnell und einfach auf das Tor-Netzwerk zugreifen können.
- Festplattenlose VPN-Server, um sicherzustellen, dass Benutzerdaten nicht von einem VPN-Server extrahiert werden können.
- Split-Tunneling, damit Sie sensiblen Internetverkehr verschlüsseln, aber die Kompatibilität mit örtlichen Streaming-Seiten und Online-Banking aufrechterhalten können. Derzeit unterstützt nur die Android-App diese Funktion.
Der Mangel an fortschrittlichen technischen Funktionen ist einer der größten Nachteile von Atlas VPN. Es muss noch viel verbessert werden, um mit den Top-VPN-Anbieten konkurrieren zu können.